Bericht von Elli Berg und Iris Schlagehan

Wir nehmen Euch mit auf unsere Reise zu dem Ehepaar Anne und Steve Street nach Moshi.
Wir, das sind Elli Berg und Iris Schlagehan. Vom 19.10. bis zum 23.10.20 besuchten wir die Streets und waren mit hineingenommen in ihre täglichen Aufgaben. Immer trifft man in ihrem Haus noch andere Gäste. Diesmal lernten wir ein junges Mädchen von 21 Jahren kennen, das gerade erfahren hatte, dass ihre ältere Schwester mit 26 Jahren gestorben war. Das war ein großer Schock für das Mädchen, da sie keine Eltern und weitere Geschwister hat. Zur selben Zeit wurde ihr auch das Zimmer gekündigt, in dem sie bisher gewohnt hatte, und sie ist seit einiger Zeit arbeitslos.



In liebevoller Weise haben sich Anne und Steve um sie gekümmert und ihr geholfen, dass sie nach Dar zum Abschied nehmen und zur Beerdigung ihrer Schwester fahren konnte. Steve ist durch seine Parkinsonerkrankung eingeschränkt, aber das hindert ihn nicht, für andere ein offenes Ohr zu haben. Viele junge Leute werden durch Streets ermutigt und gestärkt. Meistens wohnt auch jemand für eine bestimmte Zeit bei ihnen. Wir trafen Shedrack, der gerade sein Abitur abgeschlossen hatte und auf seine Ergebnisse wartete. Er war ganz selbstverständlich in den Familienalltag integriert und fühlte sich wohl. Er half mit Malerarbeiten, um etwas Geld zu verdienen. Ein Freund von ihm hat ihn einfach mit zu Streets genommen. Auch die Geschichte des Freundes ist interessant. Er kam zu dem Ehepaar, weil er seinen kleinen Bruder gepflegt hat, den Streets aus dem Krankenhaus zu sich geholt hatten, weil es in der Massaisteppe, wo der Junge wohnt, keine medizinische Versorgung gibt. Er hatte ein gebrochenes Bein und zur Stabilisierung einen Fixateur extern (Metallstäbe, die durch den Knochen gehen und miteinander verbunden sind). So konnte die Wunde täglich gesäubert werden, ohne dass die gebrochenen Knochen ständig gegeneinander reiben. Anne, die Krankenschwester ist, hat ihn täglich verbunden. Mit einem verheilten Bein und zusammengewachsenen Knochen ist er nach Hause gegangen. Er konnte ohne Hilfe laufen. So gibt einer oft dem nächsten die Klinke in die Hand und Steve und Anne werden nicht müde, die Menschen aufzunehmen, die ihre Hilfe suchen. Beeindruckend! Am 20.10.20 fuhren wir mit Anne und Steve auf die Farm, die unter der Aufsicht von Abraham bewirtschaftet wird. Er nimmt immer wieder Tagesarbeiter zum Helfen.

Es ist für viele ungelernte Menschen nicht einfach, eine Arbeit zu finden. Wir haben uns die Tomatenplantage und die Melonenpflanzen angeschaut. Tomaten konnten wir auch für einen leckeren Salat mitnehmen. Am 22.10.20 hat uns Anne mit zu einer Hochzeit in die Massaisteppe genommen. Das war ein sehr bescheidenes Fest, im Gegensatz zu dem, was wir sonst in Tansania bei Hochzeiten gewohnt sind. Das junge Ehepaar hatte schon ein ca. 2 jähriges Kind und lebte in einer kleinen Hütte, aber sie hatten vorher keine Chance, den Brautpreis aufzubringen. In diesem Fall waren das sieben Kühe. Nachdem, was wir wieder bei diesem Besuch gehört und erlebt haben, möchten wir Euch ermutigen, durch Spenden auf das "next step massai"-Konto weiterhin zu helfen, dass die Streets immer wieder auch die Möglichkeit haben, die Leute vor ihrer Haustür finanziell zu unterstützen. Von vielen wunderbaren Begegnungen mit Menschen haben Steve und Anne Street immer wieder zu berichten. Wir möchten Euch danken, dass Ihr sie auch in diesem Jahr mit euren Spenden wieder so großzügig unterstützt habt. Es ist einfach eine Freude zu sehen, wie sie die Gaben, die sie bekommen, weitergeben.

Ganz liebe Grüße von Steve und Anne Street!

Eure Elli Berg und Iris Schlagehan