Tansania 8.10. - 3.11.2014

"Alle Jahre wieder" könnte man sagen, denn auch in diesem Jahr verbrachten wir im Herbst ebenfalls fast vier Wochen (8.10. - 3.11.14) in Tansania. Doch obwohl es nicht unser erster Aufenthalt dort war, kann man nicht von Routine sprechen. Diesesmal hatten wir zwei unserer Patenkinder dabei. Außerdem begleitete uns Dorothea Lohr, eine befreundete Hebamme, für die es ebenfalls der erste Tansaniaaufenthalt war. Der sechste im Bunde war Rüdiger, ein Zahnarzt, der wie wir immer wieder nach Tansania fliegt. Weil die Missionsfluggesellschaft den regelmäßigen Betrieb in diesem Land weitgehend eingestellt hat, mussten wir die Reisen im Inland auf der Straße zurücklegen. Das war zunächst einmal ärgerlich, da so viel von unserer knapp bemessenen Zeit im wahrsten Sinne auf der Strecke bleiben würde. Aber auf diese Weise erlebten wir die Reise wesentlich "einheimischer", sehr eindrücklich für alle Beteiligten. Gott sei Dank sind wir auf allen Fahrten vor Unfällen, ja selbst vor Pannen, die dort eigentlich zum festen Bestandteil einer Reise gehören, bewahrt geblieben. sorry

Die ersten zwei Wochen unseres Aufenthaltes verbrachten wir auf der Missionsstation in Mbesa, ganz im Süden des Landes, fast an der Grenze zu Mosambique. Das dortige Missionshospital, wo Dr. Iris Schlagehan und Elli Berg arbeiten, ist das einzige in weitem Umkreis. Bärbel konnte dort wieder ein "OP-Camp" und 85 Operationen durchführen und dadurch die Ärzte vor Ort unterstützen. Ich war inzwischen im Waisenhaus, im Kindergarten, an der einheimischen Grundschule, an der Hauswirtschaftsschule und an der Schule für die Missionskids zu Gange. Alles sind Einrichtungen der Mission, werden aber in wesentlichen Teilen von Einheimischen geführt. Auch Sarah und Friederike, unsere beiden Patenkinder, bekamen viele Gelegenheiten neue und eindrückliche Erfahrungen zu machen. sorry

Am 23.10. verabschiedeten wir uns von Dorothea und Rüdiger, die zur offiziellen Einweihung der Secondary (Gymnasium) nach Mtwara (am Indischen Ozean) fuhren und von dort aus den Heimweg antreten wollten.
Wir fuhren mit dem Bus nach Dar es Salaam und von dort am nächsten Morgen weiter nach Moshi. In Elli Berg hatten wir eine Reisebegleiterin, wie wir sie uns besser nicht wünschen konnten. Mit ihrer perfekten Kenntnis der Landessprache und durch ihre Art, sofort Kontakte zu knüpfen, managte sie alle Reiseabläufe. In Moshi waren wir wieder einmal bei Anne und Steve Street zu Gast. Deren Arbeit unter den Bewohnern der Südmassaisteppe unterstützen wir ja bereits einige Jahre. Steve geht es nach seiner Lungenembolie im Februar diesen Jahres gesundheitlich wieder etwas besser. Es war für uns wunderbar zu erleben, dass ihn auch sein Mut und sein herrlicher britischer Humor nicht verlassen haben. Mit Steve und Anne besuchten wir am Sonntag den Gottesdienst der Gemeinde in der Steppe. Eigentlich wollte ich dort den Kindergottesdienst gestalten, aber Steve entschied, dass es für die ganze Gemeinde gut wäre, die Geschichte vom Bartimäus zu hören. So feierten wir eben einen Familiengottesdienst. sorry

Anschließend besichtigten wir das Farmprojekt und waren echt überwältigt, was sich seit unserem letzten Besuch dort getan hat. Die Hoffnungen auf einen Brunnen hatten sich im letzten Jahr zerschlagen. Das Wasser, das nach beschwerlicher Bohrung endlich gefunden wurde, erwies sich wegen eines hohen Fluoridgehaltes als ungeeignet. Die Bewässerung der Felder übernimmt nun ein Kanal, der von einem weit entfernten Fluss Wasser in ein großes, dafür angelegtes Becken führt. Mais, Kohl, Tomaten, Paprika, Bohnen, Gurken und einiges mehr wird dort in hervorragender Qualität angebaut. Wir waren begeistert zu sehen, dass in diesem Projekt die Spenden unseres Vereins derartige Früchte hervorbringen. sorry

Am Nachmittag ging unsere Reise weiter mit dem Bus über Arusha nach Karatu. Dort erwartete uns ein einheimischer Guide, der uns am nächsten Tag durch den Ngorongorokrater fahren sollte. Bisher hatten wir uns bei unseren Reisen durch das Land die Fahrt durch ein Reservat versagt, war unsere Zeit doch mit Arbeit und Besuchen mehr als reichlich ausgefüllt. Dieses Mal hatten wir aber, auch damit Sarah und Friederike von der Fauna des Landes mehr als Ameisen, Geckos und Spinnen zu sehen bekommen, einen Tag in dem weltgrößten, vollständig erhaltenen Krater eingeplant. Wir wurden reichlich mit Eindrücken belohnt. Außer Giraffen, die es im Ngorongoro nicht gibt, haben wir dann auch alle Tiere mit der Kamera erlegt. sorry

Am Nachmittag stiegen wir dann in ein Auto von "Help for the Maasai" (Angelika Wohlenberg), das uns nach Malambo brachte. Dort trafen wir Elisabeth Merz, die Leiterin der Station, die wir von vorhergehenden Besuchen bereits kannten und Dirk, der mit seiner Frau Sarah in Arusha bei Angelika Wohlenberg arbeitet. Auch in Malambo hat sich in den letzten Jahren viel getan. Die Schule für fast 400 Massaikinder hat eine "Assembly Hall" bekommen. Deren Dach sammelt das Wasser für zwei große Regenwasserzisternen, die die ganze Station versorgen. Einen Abend waren wir in der Boma von Louserian zu Gast. Einem Massai, der in vorbildlicher Art sein Christentum lebt. In seinem Haus finden Kinder Aufnahme, die von ihren Eltern verstoßen wurden oder ihre Familie verloren haben. Das ist umso erstaunlicher, als es in dieser Kultur unüblich ist, sich um Kinder zu kümmern, die nicht zur Familie gehören. In Malambo trafen wir uns auch mit dem Ehepaar Milka und John Wachira. Beide sind Kenianer und leiten im zwei Autostunden entfernten Loliondo eine Schule mit Internat für 200 Kinder. Sie berichteten uns von ihrer Arbeit mit den Kindern sowie von den abgeschlossenen und geplanten Bauvorhaben. Diese Arbeit unterstützen wir als Verein ebenfalls finanziell. sorry

Am Donnerstag, dem 30.11. fuhren wir mit Dirk und vier Massai nach Arusha zurück. Dort besuchten wir noch das Internat von Angelika Wohlenberg. Wir wurden begeistert von den Kindern begrüßt, mit denen wir den Nachmittag mit Singen, Basteln und Geschichtenerzählen verbrachten.

Bereits am Freitag ging es im Bus über Moshi zurück nach Dar.
Am Sonntag nachmittag trafen wir uns mit Kathleen Quellmalz und Ihrer Mitarbeiterin Sandra, die die Arbeit unter Straßenkindern in Dar (Safina) leitet. Wir kennen Kathleen auch schon seit vielen Jahren und sind häufig dort zu Gast. Am Abend bestiegen wir dann das Flugzeug, um voller Dankbarkeit für alles Erlebte und alle Bewahrungen in eine ganz andere Welt zurückzukehren. sorry


Reisebericht Ehepaar Moosdorf

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